Der goldene Hahn

ANNA

BERNREITNER

Unter den 15 Opern Nikolai Rimski-Korsakows beziehen sich viele auf märchenhafte Vorlagen. Dabei ging es dem Komponisten nicht um eine Feier kindlicher Unschuld, sondern um die in diesen Fabeln steckende einzigartige Verbindung von Archaik, Fantasie und Bodenständigkeit, die er auslotete und damit nicht nur das russische Musiktheater revolutionierte. Dass in diesen Stoffen immer das Potential für politische Satire steckt, wird in der Oper aus dem Revolutionsjahr 1905 deutlich: Der goldene Hahn stellt die autoritär-erstarrte Welt des alten Zaren Doyon der lebendigen, vielfältigen und verführerischen Welt der fremden Zarin Schemacha gegenüber. Doch Rimski-Korsakows letzte Oper ist mehr als Satire im Märchengewand. Vielmehr entsteht ein bald tragisches, bald komisches Spiel um Macht, Intelligenz und Liebe. Ein bissiger Kommentar auf nationalistisch-männliches Machtstreben als Magdeburger Erstaufführung.

Team

Musikalische Leitung: GMD Anna Skryleva
Inszenierung: Anna Bernreitner
Ausstattung: Hannah Oellinger/Manfred Rainer